Dampfbahn Furka Bergstrecke

Dampfbahn Furka Bergstrecke

Interview mit Manfred Willi, Leiter Bahntechnik und Stv. Leiter Bau

Was sind deine Aufgaben als Leiter Bahntechnik?
(Anm.: Unter Eisenbahnfreunden ist man per Du)
Ich bin für die Jahresplanung des Bahnunterhaltes, die Sicherheit, die Einsatzplanung und Gruppeneinteilung der vielen freiwilligen Helfer zuständig. Dazu gehört auch die Ausbildung der Sicherheitswärter und weiterer Spezialisten für den Bahnbetrieb. Weiter organisiere ich das erforderliche Baumaterial, die Revisionsarbeiten an den Maschinen und die Schneeräumung und stelle die Inbetriebnahme der Bahnübergänge sicher. Jede Woche stelle ich ein detailliertes Wochenprogramm zusammen. Nächste Woche zum Beispiel kommt eine Gruppe Holländer, die möchten genau wissen, was, wann zu tun ist.

Ein grosses Aufgabengebiet…
Ja, ich bin schlussendlich auch verantwortlich, dass die Strecke in einem Zustand ist, die der Eisenbahnverordnung entspricht. Ich möchte ruhig schlafen können.

Du bist demnach einer der wenigen Angestellten hier?
Genau. Ich habe früher bei der SBB gearbeitet, nun arbeite ich voll für die Dampfbahn Furka Bergstrecke.

Wie viele Lokomotiven gehören zur DFB?
Wir besitzen vier Dampfloks und zwei Zahnraddiesellokomotiven. Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit der Matterhorn-Gotthardbahn und haben leihweise auch eine Diesellok der MGB in unserer Obhut. Dazu kommt ein Bauzug, das Rückgrat der Baugruppe.

Was ist deine grösste Herausforderung?
Jede Woche arbeite ich mit neuen Leuten zusammen, die nicht unbedingt von der Bahn kommen. Ich möchte die Helfer begeistern, meine Erfahrungen weitergeben und dafür besorgt sein, dass ihre Sicherheit immer gegeben ist. Daneben habe ich bauliche Herausforderungen. Der grösste Teil des Gleises und der Kunstbauten ist über 100 Jahre alt. Mit den sehr knappen finanziellen Mitteln erneuern wir jährlich ca. 300 Meter Gleis und stabilisieren Kunstbauten, dort wo Verbesserungen nötig sind.

Wie finanziert sich die Bahn?
Mit Dampfbahn fahren kann man kein Geld verdienen. Primär versuchen wir möglichst keine Kosten aufkommen zu lassen. Das gelingt uns Dank der grossartigen Arbeit von Freiwilligen und Lehrlingen, wie ihr das für uns macht. Geld erhalten wir durch Vereinsbeiträge, durch Sponsoring und durch den jährlichen Verkauf von Aktienzertifikaten.

Was ist dein Wunsch für die Zukunft?
Ich mache diesen Job aus Leidenschaft. Wenn ich in Pension gehe, möchte ich die Nachfolge gesichert haben. Das heisst wir suchen heute junge, begeisterte Bahnfreunde, die das aufgebaute Knowhow sicherstellen und mit Leidenschaft weitertragen.

Herzlichen Dank für das Interview
Olivier Frei, Schüler